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Tuesday, August 29, 2006

Das Kloster Auf den Slawen (Emausen)

Das Kloster Auf den Slawen (Emausen) hat Kaiser Karl IV. 1347 gegründet als das Kloster mit der slawischen Liturgiesprache. Es gab hier südslawische und später böhmische Mönche.

Die Absicht des Kaisers war, slawische Beziehungen zu stabilisieren und zur Beseitigung der Zwiespalt zwischen der Ost – und Westkirche beizutragen. Es war das einzige slawische Kloster und die einzige unlateinische Vereinigung in der Westchristenheit Karls Reiches. Das Kloster ist das Zentrum der Bildung und der Kunst geworden. Unter die Studenten vom Kyrill – Method – Sprache haben Jan Hus und Hieronymus von Prag und andere gehört.

Das Kloster mit der Kirche ist fertiggebaut und am 29.3.1372 von dem Erzbischof Očko von Vlašim in der Anweseheit von Karl IV. dem Sohn von Wenzel IV. feierlich ausgeweiht worden. An dem Tag hat man das Evangelium über das Treffen Christi mit seinen Jüngern in Emausen gelesen, darum wird das Gebäude ebenfalls Emausen genannt.

Über die Herkunft der Benennung Emausen existiert auch eine andere Meinung. Und zwar dass auf der Stätte des Klosters einst ein verwüsteter Hof gestanden ist: Emmahaus, der zu einer nicht weit gelegenen kleiner Burg gehört hatte, in der die erste tschechische Königin Emma, die Tochter des Königs von Burgenden gelebt hatte.

Während der Hussitenkriege hat sich der Abt der Partei der Kelch-Anhänger angeschlossen, und das Kloster ist nicht ganz zerstört worden. Ein Teil der Mönchgesellschaft ist nach dem Tod des Abtes 1426 weggegangen. In den Emausen hat ein utrakvistisches Konsistorium gewirkt.

Im 16. Jahrhundert hat sich der Kelch-Abt der katholischen Partei angeschlossen. 1635 sind hier die durch ihre Strenge bekannten spanischen Benediktiner berufen worden und darum sind sie von Prager Bewohner keineswegs herzlich aufgenommen worden. Damals ist der hohe Satteldach der Kirche beseitigt und mit einem Dreiteildach ersetzt und zwei niedrige zwiebelförmige Fronttürme der Kirche gebaut worden. Spanische Benediktiner haben versucht, die Emausen zu einem Wallfahrtort zu machen, was ihnen im Großen und Ganzen misslungen ist.

In der Aufklärung, in der Zeit der Aufhebung derartiger Institutionen ist das Kloster erhalten worden, aber er hat einige Maßnahmen treffen müssen.

Nach dem Jahr 1880, in der sog. Berner Zeit ist das Kloster mit der Kirche erneuert und nach Bedarf der Benediktinerkongregation aus dem Süddeutschen Beroun umgebaut worden. Sie haben die meisten Barockelemente ersetzt durch pseudogotische Schroffheit besonderen Baustilles, der heute als Berouner genannt wird. Ihr musikliebender Abt hat eine ungewöhnliche, sog. Berouner Malerschule gegründet und das Kloster zum Zentrum des Kirchengesanges in der Art des Benediktinerchorals gemacht.

1918 sind Benediktiner gezwungen worden, die Tschechoslowakei zu verlassen, es bleibt hier nur ein Drittel von ihnen. 1941 hat das Gestapo die Kirche überfallen, der Abt A. Vykoukal und noch einer der Mönche sind in Dachau umgekommen. 1942 ist das Kloster aufgehoben und die Mönche vertrieben worden. Am 14. Februar 1945 ist bei einem amerikanischen Fluganschlag gegen Prag die Kirche zerstört worden. Die Gesellschaft für die Erneuerung von Emausen hat mit der Unterstützung der Bürger die Sicherarbeiten aufgenommen. Die Gebäude sind in den 50-er Jahren fertigrepariert und zum Sitz der tschechoslowakischen Wissenschaftsakademie geworden. Ein Teil der Emausener Mönche haben im Exil gelebt.

1964 ist ein Anonymwettbewerb für die architektonische Lösung des Daches und der Türme der zerstörten Kirche ausgeschrieben worden. Da hat der Entwurf des Architekten ing. arch. F. M. Černý gewonnen, unter dessen Leitung anstelle der geforderten Türme eine ganz moderne als „couráge“ bezeichnete Konstruktion installiert worden ist. Sie gehört zu den wertvollsten Äußerungen der modernen Architektur in Prag: ein asymmetrisches 32 Meter hohes Schale-Wahrzeichen mit 40 Cm starker Weißbetonkonstruktion. Die hat 4 hohe Spitzen, auf deren Vergoldung 1,3 Kg 24-Karat-Gold verbraucht worden ist.

Optische Täuschung verursacht, dass der dem Fluss näherstehende Südturm scheint, höher zu sein, obwohl es nicht der Fall ist.

Bei der Rekonstruktion sind in dem Kapitelsaal des Klosters Fragmente der Wandzeichnungen und Aufschriften abgedeckt worden. Die in der kroatischen Glagolica aufgefasste Aufschrift (wahrscheinlich handelt es sich um den Text der alttschechischen Zehn Gebote aus dem Jahr 1412) ist der erste und bisher der einzige Beweis der Glagolepigraphie bei uns und in den Westländern überhaupt.

Am 1. Oktober 1990 ist aus italienischem Nocia, dem Geburtsort vom heiligen Benedikt, Brüder in die Kirche wieder gekommen. Heute dient die Kirche zu kirchlichen Zwecken, sie steht den Gläubigen zur Verfügung.

Architektur: Der Bau hat die gleiche Menge Geld gekostet wie die Stein – Karlsbrücke. Der Erbauer ist unbekannt. Das Tempel zur Ehre des heiligen Hieronymus, Cyril und Metod, Adalbert und Prokop und später der Jungfrau Maria hat einige architektonische Elemente, die an die Werke der Hofbauhütte erinnern. Die ist damals von Peter Parler geleitet worden.

Der Bau hat einschließlich der hervorragenden künstlerischen Verzierung 24 Jahre in Anspruch genommen. In der linken Ecke, hinter dem Alter ist die Statue der sitzenden Gottes Mutter von Mont Serrat. Bei der Bombardierung 1945 ist die Statue nicht beschädigt und in die Skt. Ignaz-Kirche auf dem Karlsplatz gebracht worden. Von daher ist sie nach der Rekonstruktion auf den ursprünglichen Platz zurückgebracht worden.

Die Wandzeichnungen gehören zu den kostbarsten Denkmälern der tschechischen Gotik. Der Kreuzgang (Ambit) ist mit der Paarmalerei (d.h. sie stellt die Szenen aus beiden biblischen Testamenten dar) geschmückt. Es ist eine Art vom Fresko, das eine europäische Rarität und das kostbarste Denkmal aus der Gotikzeit ist.

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